Linoit – Digitale Pinnwand für kreative Gruppenarbeit im Unterricht

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Lernmakrtplatz-Wertung : 4,1/5

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Beschreibung

Linoit (oft kurz „Lino“ genannt) ist ein webbasiertes digitales Pinnwand-Tool, das das Anheften von virtuellen Post-it-Zetteln auf einer frei gestaltbaren Fläche ermöglicht. Nutzer können Notizen mit Text, Bildern, Videos oder Dokumenten auf einer Online-Leinwand platzieren. Im Gegensatz zu schlankeren Tools bietet Linoit vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten – man kann z.B. farbige Hintergründe wählen, Stickies an beliebigen Stellen arrangieren und sogar Fälligkeitstermine setzen, die an Aufgaben erinnern. Diese Funktionsfülle macht Linoit zu einer interessanten Alternative zu Padlet, insbesondere da es kostenlos nutzbar ist. Lehrkräfte können Linoit nutzen, um mit ihren Klassen Ideen, Informationen oder Feedback zu sammeln und diese auf ansprechende Weise zu organisieren.

Bewertung von Lernmarktplatz

Kriterium Bewertung
Funktionalität & Bedienung ⭐⭐⭐⭐☆ (4,0)
Eignung für den Schulunterricht ⭐⭐⭐⭐☆ (4,0)
Datenschutz / DSGVO ⭐⭐⭐☆☆ (3,5)
Kosten/Nutzen-Verhältnis ⭐⭐⭐⭐☆ (4,0)
Gerätekompatibilität ⭐⭐⭐⭐⭐ (5,0)
Gesamt: ⭐⭐⭐⭐☆ (4,1)

Pro und Kontra

  • Attraktive, visuelle Pinnwandgestaltung
  • Vielfältige Inhalte einfügbar (Text, Bild, Video)
  • Flexible Nutzung für Projektarbeit und Brainstorming
  • Plattformübergreifend nutzbar
  • Hosting außerhalb der EU (Datenschutz beachten)
  • Kostenlose Version mit Funktionslimits

Alle Details & Infos auf einen Blick

<strong>Einsatzbereiche im Unterricht</strong>Einsatzbereiche im Unterricht

Linoit eignet sich fachunabhängig für zahlreiche Unterrichtsszenarien, in denen kollaborativ Inhalte gesammelt oder präsentiert werden. So kann es etwa im Sprachunterricht eingesetzt werden, um Wortschätze oder Mindmaps zu literarischen Figuren zu erstellen – jede Gruppe pinnt ihre Begriffe mit unterschiedlich farbigen Notizen an die virtuelle Wand, was ein lebendiges Sprachbild ergibt. In Gesellschaftsfächern lässt sich Linoit nutzen, um z.B. historische Ereignisse mit Bildern und Daten auf einer Zeitleiste zu veranschaulichen (die Lehrkraft kann ein Hintergrundbild einer Timeline einfügen und Schüler*innen kleben ihre Notizzettel mit Jahreszahlen darauf). Naturwissenschaftliche Fächer können Linoit verwenden, um Ergebnisse von Experimenten festzuhalten – etwa Fotos der Versuchsaufbauten plus Notizen mit Beobachtungen – alles gesammelt auf einer Pinnwand, die z.B. thematisch in „Hypothesen“, „Beobachtungen“, „Ergebnisse“ Sektionen unterteilt ist. Da sich Linoit-Boards sehr frei gestalten lassen, können Lehrkräfte sie auch als digitales Schwarzes Brett einsetzen: Beispielsweise könnten im Klassenlehrer-Bereich Infos zum Schulausflug, Elternbriefe (als PDF-Anhänge) und Fotos aus dem Klassenleben an einem Board gesammelt und mit der Klasse geteilt werden. Im Projektunterricht bietet Linoit eine Plattform, auf der Gruppen ihre Fortschritte dokumentieren – man könnte jeder Gruppe eine eigene Leinwand geben, auf der sie Rechercheergebnisse, to-do-Listen (mit Abhakfunktion via Fälligkeitstermin) und Inspirationen sammeln. Besonders interessant ist Linoit für visuelle Sammlungen: Anders als reine Textpads erlaubt es das Posten von Bildern und sogar Videos, was etwa im Kunstunterricht (Moodboards, Bildanalysen) oder Fremdsprachenunterricht (Illustration von Vokabelfeldern) wertvoll ist. Laut schweizerischen Unterrichtsmaterialien besticht Linoit durch seine Effizienz und geringen Zusatzfunktionen, was Schreibaufgaben ohne Ablenkung ermöglicht. Gleichzeitig bietet es aber mehr Gestaltungsspielraum als minimalistische Tools – z.B. können auch Tabellen oder Pro-Contra-Listen umgesetzt werden, indem die Post-its entsprechend angeordnet werden. Altersmäßig richtet sich Linoit primär an Sekundarstufe und darüber (die Bedienoberfläche ist komplexer und auf Englisch), doch auch jüngere Schüler*innen können mit vorbereiteten Boards arbeiten. Insgesamt sind die Einsatzmöglichkeiten von Linoit extrem vielfältig: Von der schnellen Ideensammlung bis zur längerfristigen Themensammlung (z.B. Literaturprojekt mit fortlaufend ergänztenden Notizen) ist vieles möglich. Linoit bringt die Analogie der realen Pinnwand ins Digitale – inklusive der Möglichkeit, diese Pinnwand übers Internet mit anderen zu teilen.

<strong>Funktionen & Anwendung</strong>Funktionen & Anwendung

Linoit verfügt über einen reichen Funktionsumfang, der über einfache Notizen hinausgeht. Zentrale Elemente sind die Sticky Notes, die man in verschiedenen Farben auf dem Canvas platzieren kann. Jede Notiz kann einen Titel, freien Text und ggf. einen Dateianhang (Dokument, Bild, Video) enthalten. Fügt man z.B. einen YouTube-Link ein, wird ein Vorschaubild des Videos auf der Note sichtbar – so können auch Medien direkt auf der Pinnwand dargestellt werden. Besonders nützlich ist die Alarm-/Fälligkeitsfunktion: Man kann für eine Notiz ein Datum setzen; Linoit schickt dann am betreffenden Tag eine E-Mail-Erinnerung. Das ermöglicht z.B. das Einrichten von Aufgaben-Zetteln mit Abgabedatum – ideal für kleine To-Do-Listen innerhalb eines Projekts. Die Oberfläche erlaubt ein freies Layout: Notizen können mittels Drag-and-Drop beliebig auf der Fläche verschoben und gruppiert werden. Die Leinwand selbst kann vergrößert werden (sozusagen eine unendliche Fläche), und man kann ein Hintergrundbild oder Muster wählen, um dem Board Struktur zu geben (z.B. kariert, liniert, oder ein eigenes Bild als Untergrund). Eine Stärke von Linoit ist die Möglichkeit, Gruppen zu erstellen: Lehrkräfte können ein geschlossenes Benutzer-Team anlegen (z.B. Klasse 10B) und die Pinnwand innerhalb dieser Gruppe teilen. So bleibt das Board privat und nur für eingeladene Mitglieder zugänglich. Alternativ kann man Boards auch öffentlich oder per secret link freigeben – dann können theoretisch alle mit Link mitlesen oder mitposten (je nach Einstellung). Für den Schuleinsatz empfiehlt es sich, Boards passwortgeschützt oder innerhalb von Linoit-Gruppen zu halten, wenn Schüler selbst posten sollen. Linoit bietet Multiplattform-Unterstützung: Es gibt mobile Apps (für iOS, Android) und die Weboberfläche, sodass Nutzer*innen auch unterwegs Zugriff haben. Die Synchronisation erfolgt live: wenn jemand ein neues Sticky anheftet, sehen alle anderen das in Echtzeit. Allerdings ist Linoit im Vergleich zu Etherpad oder Flinga nicht hauptsächlich auf Simultanbearbeitung ausgelegt – eher auf asynchrone Zusammenarbeit, bei der nach und nach Beiträge hinzugefügt werden. Technisch muss man sich zur Nutzung von Linoit registrieren (per E-Mail oder Social-Login). Nach dem Login kann man beliebig viele „Canvases“ (Leinwände) erstellen. Standardmäßig sind diese privat für den Account. Über Freigabeeinstellungen lässt sich ein Canvas jedoch teilen: entweder öffentlich (erscheint dann ggf. in der Galerie auf der Linoit-Startseite, was aber im Schulkontext nicht gewünscht ist) oder innerhalb einer Gruppe oder per geheimer URL (nur mit Link zugänglich). Schüler*innen können auf drei Arten beteiligt werden: 1) Lesend – die Lehrkraft projiziert das Board oder teilt den Lese-Link, die Schüler*innen konsumieren nur. 2) Schreibend ohne eigenen Account – die Lehrkraft gibt den Bearbeiten-Link frei, Schüler*innen können ohne Login Notizen erstellen (dies ist möglich, wenn man in den Board-Einstellungen „Allow guests to post“ aktiviert). 3) Mit eigenen Accounts – alle treten einer Linoit-Gruppe bei, und arbeiten mit vollem Funktionsumfang mit (dies erfordert jedoch, dass alle Schüler*innen sich registrieren, was datenschutzrechtlich und organisatorisch abgewogen werden muss). Die Bedienung selbst ist etwas komplexer als bei Padlet: Es gibt ein Menü mit verschiedenen Notiz-Typen (z.B. Bildnotiz vs. Textnotiz). Allerdings stellt Linoit eine ausführliche Hilfe-Seite bereit, auf der alle Funktionen erklärt sind. Im Unterricht kann eine Lehrkraft das Board vorbereiten und die wesentlichen Handgriffe vormachen – beispielsweise einen Beispiel-Sticky anheften, ein Bild hochladen, etc., damit die Schüler*innen das Prinzip verstehen. Ein hilfreiches Feature ist die Gruppierung: Man kann Notizen auf dem Canvas anordnen und farblich sortieren, um z.B. wie erwähnt eine Tabelle darzustellen (zwei Spalten Pro/Contra, indem man Notizen in zwei Bereichen sammelt). Anders als streng formatierte Tools lässt Linoit hier freie Hand – was kreative Einsatzmöglichkeiten eröffnet, aber auch ein gewisses Maß an Struktur von Seiten der Lehrkraft erfordert, damit es nicht chaotisch wird. Zusammengefasst bietet Linoit mehr Funktionen als einfache Pads (Multimedia, Layout, Erinnerungen), was es sehr vielseitig, aber auch etwas anspruchsvoller in der Handhabung macht.

<strong>Didaktischer Mehrwert</strong>Didaktischer Mehrwert

Linoit kombiniert die Vorteile einer analogen Pinnwand mit digitaler Erweiterung – didaktisch entsteht dadurch ein visuelles, multimediales Lernprodukt, das gemeinsam gestaltet werden kann. Die Möglichkeit, Bilder, Videos und Dateien einzubinden, erlaubt es den Schüler*innen, Informationen auf vielfältige Weise darzustellen, was z.B. im bilingualen Unterricht oder in Kunst zu reichhaltigeren Ergebnissen führt als rein textbasierte Tools. So können Lernende etwa im Geografieunterricht Fotos von Landschaftsformen plus erklärende Texte als Notizen posten, was einen Mehrkanal-Lerninput darstellt. Die freie Anordnung der Notizen fördert zudem räumliches Denken und Organisieren: Lernende können Ihre Ideen clustern, neu gruppieren und so Zusammenhänge herausarbeiten. Das gemeinsame Arrangieren von Wissenselementen (z.B. Zuordnen welcher Fakt zu welcher Kategorie gehört) kann im Unterrichtsgespräch erfolgen – dabei fungiert Linoit als Leinwand, auf der alle Beiträge festgehalten sind. Schüler*innen erfahren, dass ihre Beiträge Bestand haben (die Zettel bleiben kleben) und im weiteren Verlauf referenziert werden können. Ein weiterer didaktischer Mehrwert ist die Langzeit-Verfügbarkeit: Ein Linoit-Board kann über Tage oder Wochen wachsen. So könnte man z.B. im Literaturunterricht kapitelweise neue Erkenntnisse auf der Pinnwand ergänzen; oder in Biologie das Wachstum einer Pflanze dokumentieren – die Schüler*innen fügen über mehrere Wochen immer neue Fotos und Messwerte als Notizen hinzu. Dieses kontinuierliche Arbeiten an einer gemeinsamen Wissenswand fördert konstruktivistisches Lernen: Alle bauen am Endergebnis mit, und am Schluss sieht man deutlich, was man gemeinsam erarbeitet hat. Da Linoit auch Terminfunktionen bietet, lässt es sich für Projektmanagement im Unterricht nutzen – etwa können Schülerteams ihre Aufgaben auf Haftnotizen mit Deadlines versehen. Die per E-Mail versandte Erinnerung (am Tag X) hilft den Lernenden, Verantwortung für ihre Aufgaben zu übernehmen und Fristen einzuhalten. So schult Linoit nebenbei Zeitmanagement und digitale Organisationskompetenzen. Durch die Gruppenfunktion kann Linoit für geschlossene Arbeitsgruppen (z.B. Seminarkurse, AGs) genutzt werden, in denen Lernende eigenständig Inhalte sammeln. Eine Lehrperson lobte, dass Linoit „durch Effizienz und ein Minimum an Funktionen besticht“, was es sehr einfach in der Anwendung macht – Schüler*innen werden nicht von unnötigen Spielereien abgelenkt, sondern konzentrieren sich auf das Schreiben und Sammeln von Ideen. Gleichzeitig ermöglicht Linoit aber kreatives Gestalten: Unterschiedliche Farben und Layouts erlauben es den Schüler*innen, ihre persönliche Note einzubringen und Inhalte übersichtlich zu strukturieren (z.B. alle Definitionen gelb, Beispiele grün etc.). Dies fördert auch die Medienkompetenz: Lernende überlegen, wie man Informationen optisch anordnet, welche Medien geeignet sind, um eine Aussage zu untermauern (z.B. passendes Bild suchen) – eine Übung in Präsentations- und Aufbereitungskompetenz. Als kollaboratives Lernwerkzeug ermutigt Linoit zudem zur Diskussion: Wenn z.B. mehrere Schüler*innen gleichzeitig auf einer Wand arbeiten, müssen sie kommunizieren, wer wohin was klebt und warum. Hier kann die Lehrkraft moderierend eingreifen und Fragen stellen wie: „Möchtet ihr diese Notiz vielleicht in eine eigene Kategorie verschieben? Passt das Argument wirklich zu Pro oder eher zu Contra?“ – so entsteht ein Dialog über die Ordnung der Dinge, was analytisches Denken fördert. Zusammenfassend liegt der didaktische Wert von Linoit in der Verknüpfung von Kreativität, Kooperation und Struktur: Es ermöglicht kreative, multimediale Beiträge, fordert die kooperative Abstimmung im Team und resultiert in einer strukturierten Übersicht des Lerngegenstands. In einer Publikation wird dazu gesagt, dass Linoit gegenüber reinen Texttools „noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten der Zeichenfläche“ bietet, wodurch z.B. auch tabellarische Anordnungen oder Pro/Contra-Listen gut umgesetzt werden können. Damit kann Linoit Lernprozesse unterstützen, die über das lineare Schreiben hinausgehen – es bringt die Ideen der Lernenden in Form und hilft, das „big picture“ eines Themas gemeinsam zu erschließen.

<strong>Datenschutz & Hosting</strong>Datenschutz & Hosting

Linoit wird von einem internationalen Anbieter (mit Angeboten in Japan, USA etc.) betrieben, weshalb die Datenschutzsituation sorgfältig betrachtet werden muss. Für die Nutzung ist eine Registrierung erforderlich, wobei zumindest eine E-Mail-Adresse und ein selbst gewählter Nutzername gespeichert werden. Die Server von Linoit stehen nach Kenntnisstand außerhalb der EU (Hinweise deuten auf Hosting in Japan oder den USA hin) – konkrete Angaben macht der Dienst hierzu nicht öffentlich. Somit unterliegt Linoit nicht direkt der DSGVO, und es besteht kein Auftragsverarbeitungsvertrag für Schulen. Das heißt, wenn Schüler*innen eigene Accounts anlegen würden, fließen ihre Daten in ein nicht-europäisches System, was datenschutzrechtlich problematisch sein kann. Allerdings lässt sich Linoit im Unterricht auch so einsetzen, dass nur die Lehrkraft einen Account hat und Schüler*innen entweder als Gäste posten oder lediglich den Inhalt betrachten. In diesem Fall beschränkt sich der Personenbezug auf die Lehrkraft. Dennoch werden bei Verwendung des Tools natürlich Inhaltsdaten (die erstellten Notizen, ggf. hochgeladene Bilder) auf ausländischen Servern gespeichert. Lehrkräfte sollten daher darauf achten, keine sensiblen personenbezogenen Informationen (Schülernamen, Fotos von Schüler*innen etc.) über Linoit zu teilen – was in der Regel auch nicht nötig ist, da es um inhaltliche Beiträge geht. Ein Risiko besteht darin, dass Linoit-Boards standardmäßig – falls man sie nicht schützt – öffentlich auffindbar sein können: Der Dienst hat eine öffentliche Gallery mit „Popular Canvases“. Wenn man ein Board auf „public“ stellt, könnte es dort gelistet werden (Beispiele zeigen, dass auch Schulklassen-Inhalte in anderen Ländern öffentlich sichtbar waren). Für den Unterricht muss daher unbedingt jedes Board privat oder mit geheimer URL angelegt werden, sodass es nicht indexiert wird. Linoit selbst finanziert sich offenbar über Einblendungen (es können auf der Website vereinzelt Werbebanner auftauchen) und eventuell Premium-Dienste. Die Privacy Policy (vom 26.2.2025) nennt, dass man keine sensiblen Daten verarbeitet und gängige Sicherheitsmaßnahmen trifft, aber natürlich werden z.B. IP-Adressen und Nutzungszeiten protokolliert. Für Minderjährige unter 16 ist Linoit formal nicht ohne elterliche Zustimmung nutzbar (wie bei den meisten Onlinediensten). In der Praxis sollte also vermieden werden, dass jüngere Schüler eigenständig Accounts erstellen. Wenn das Tool im Unterricht eingesetzt wird, empfiehlt es sich, dass nur die Lehrperson eingeloggt ist und die Schüler ggf. über Gastlinks beitragen. So verbleiben alle Account-Daten bei der Lehrkraft. Ein weiterer Aspekt: Da Linoit als Cloud-Dienst außerhalb der Schul-Infrastruktur läuft, haben Lehrer*in und Schüler*innen nur begrenzt Kontrolle über die Daten. Zwar kann man eigene Boards löschen, doch man weiß nicht genau, ob und wann die Daten tatsächlich vom Server verschwinden. Die Privacy Policy gibt hier keine detaillierten Löschfristen an. Schulen sollten das in ihrer Risikoabschätzung berücksichtigen. Fazit in Sachen Datenschutz: Linoit bietet tolle Funktionen, läuft aber auf nicht-europäischen Servern und ohne vertragliche Absicherung – ähnlich wie Padlet. Für den Einsatz sollte man daher Inhalte unkritisch halten und wenn möglich auf Schüler-Accounts verzichten. Einige Schulen weichen aufgrund solcher Erwägungen lieber auf datenschutzkonforme Alternativen (wie etwa das deutsche „TaskCards“) aus, wenn es um Pinnwand-Funktionen geht. Wer Linoit dennoch nutzen möchte, sollte transparent informieren und ggf. im Rahmen der schulischen Datenschutzkonzepte eine Einwilligung einholen, zumindest für die eigene Registrierung. Im Unterrichtskontext dürfte Linoit für spontane, nicht personenbezogene Anwendungen vertretbar sein, sofern die Boards privat bleiben. Die Vorsichtsmaßnahmen lauten: Keine Klarnamen, kein sensibler Inhalt, Board nicht öffentlich machen. Dann ist das datenschutzrechtliche Risiko minimiert, wenngleich formell eine gewisse Unsicherheit bleibt.

<strong>Kosten & Lizenzmodelle</strong>Kosten & Lizenzmodelle

Linoit ist in seiner Grundversion kostenlos. Alle beschriebenen Funktionen stehen ohne Gebühren zur Verfügung – es gibt keine harte Begrenzung der Anzahl an Boards oder Notizen für einen Free-Account. Das macht Linoit attraktiv als Padlet-Ersatz ohne kostenpflichtiges Limit. Es scheint kein offizielles Premium-Abo für Einzelpersonen zu geben; der Dienst finanziert sich offenbar anderweitig (möglicherweise durch Unternehmenslösungen oder moderate Werbeeinblendungen). In der Linoit-Oberfläche sind keine störenden Anzeigen präsent, höchstens auf der öffentlichen Website werden populäre Boards angezeigt. Für Bildungseinrichtungen gibt es nach unserem Kenntnisstand keine speziellen Edu-Lizenzen – der Service wird einheitlich kostenfrei angeboten. Das bedeutet: Lehrkräfte können ohne Budget Linoit nutzen, was im Vergleich zu manch kommerziellem Tool eine Erleichterung ist. Allerdings erkauft man sich dies mit den genannten Datenschutz-Abstrichen und dem Fehlen von Support. Es ist unklar, ob Linoit in Zukunft teilweise kostenpflichtig wird; seit vielen Jahren bleibt es jedoch frei zugänglich. Die einzige indirekte „Kosten“ könnten Limits sein – zum Beispiel gibt es Berichte, dass bei sehr intensiver Nutzung (tausende von Stickies) die Performance leidet oder dass pro Notiz eine Dateigrößenbeschränkung existiert. Für den normalen Unterrichtsgebrauch spielen solche Grenzen keine Rolle. Kurz: Linoit belastet das Schulbudget nicht. Sollte eine Schule Bedenken wegen Datenschutz haben, müsste sie als Alternative ein europäisches Tool lizenzieren (wie TaskCards), was wiederum Kosten verursachen kann – insofern ist Linoit aus reiner Kostensicht verlockend. Wichtig ist, dass die Lehrkraft bei der Registrierung den kostenlosen Account wählt (die Seite bietet direkt „Sign up – it’s free!“ an). Falls Linoit jemals Premium-Funktionen anbieten sollte (z.B. mehr Speicher pro Datei etc.), kann man dann immer noch entscheiden. Aktuell sind jedoch alle Basis-Features gratis nutzbar, was Linoit für einzelne Lehrende niedrigschwellig verfügbar macht.

<strong>Registrierung & Zugang</strong>Registrierung & Zugang

Um Linoit nutzen zu können, muss sich zumindest die Lehrkraft registrieren. Die Anmeldung erfolgt über linoit.com und erfordert einen Namen, eine E-Mail-Adresse und ein Passwort (oder bequemer: ein Login via Google/Facebook/Twitter). Nach dem Anlegen des Accounts kann die Lehrkraft im Dashboard neue Pinnwände (Canvases) erstellen. Jeder Canvas hat einen festen Link (URL) und kann mit einem Titel versehen werden. Standardmäßig ist ein neues Board privat, d.h. nur für den Besitzer sichtbar. Über die Einstellungen kann man das Board teilen: Für den Unterricht empfiehlt es sich, einen geheimen Link zu nutzen, den man an die Schüler*innen weitergibt. Die Schüler*innen benötigen keinen eigenen Account, wenn die Lehrkraft das Board so freigibt, dass Gäste Notizen posten dürfen. In der Praxis bedeutet das: Die Lehrkraft erstellt das Board, klickt auf „Share“ und wählt Option wie „Anyone with the link can post sticky notes“. Dann sendet sie den Link (oder generiert einen QR-Code daraus) an die Klasse. Die Schüler*innen öffnen den Link im Browser – dort sehen sie die Pinnwand. Sie können nun i.d.R. ohne Login Notizen hinzufügen (einfach Doppelklick und Text eingeben). Es erscheint ihr Beitrag mit dem Vermerk „Guest“ oder ähnlich. Wenn gewünscht, können sie im Text ihren Namen erwähnen, aber das sollte datenschutzbedingt eher vermieden werden. Sollten Probleme auftreten (z.B. dass Gäste keine Edits machen können), könnte die Lehrkraft alternativ alle Beiträge selbst einsammeln und einpflegen, aber normalerweise funktioniert die Gast-Funktion reibungslos. Falls eine Schule beschließen sollte, dass Schüler*innen Linoit eigenständig nutzen dürfen, könnten diese auch Accounts anlegen – das setzt aber eine Einverständniserklärung voraus und wird eher selten der Fall sein (für unter 16-Jährige ohne Eltern nicht zulässig). Besser ist es, den Zugang über die Lehrkraft zu steuern. Für rein lesende Zwecke (z.B. wenn man ein Ergebnis-Board veröffentlichen will) kann man das Board auch öffentlich schalten oder im Schulblog einbetten – Linoit bietet einen Embed-Code an. Allerdings wurden in der Vergangenheit Linoit-Embed-Codes teils als nicht datenschutzkonform beurteilt (weil sie externe Inhalte laden). Daher empfiehlt es sich, eher den Direktlink zu teilen. In der Nutzung erfordert Linoit ein bisschen mehr Übung: Schüler*innen müssen lernen, wie man zwischen „Ansichtsmodus“ und „Post-It hinzufügen“ wechselt. Die Lehrperson kann initial ein Board z.B. mit einigen Dummy-Notizen füllen (z.B. Überschriften oder Kategorien) und dann die Klasse bitten, ihre Stickies darunter zu setzen. Der Einstieg ist aber dennoch gut machbar – oft vergleichen Lehrer*innen es mit Padlet von der Handhabung, und Padlet wurde ja auch von jüngeren SuS genutzt. Wichtig: Lehrkräfte sollten den Link zum Admin-Bereich ihres Boards sicher aufbewahren. Linoit zeigt nach Erstellung an: „This is your administration URL“ – nur über diesen Link (oder eingeloggt im eigenen Account) kann man später das Board bearbeiten/löschen. Der normale Sharing-Link hat meist keinen Bearbeiten-Zugriff auf Metaebene. Wenn man also z.B. eine Frist einstellen will, wann das Board sich schließt, oder es löschen möchte, braucht man den Admin-Zugang. In den Bildungskontexten wird empfohlen, Boards, die nicht mehr gebraucht werden, aufzuräumen, um keine „Datenleichen“ zu hinterlassen. Summiert gesagt: Die Lehrkraft meldet sich an, die Schüler arbeiten i.d.R. als Gäste über geteilte Links. Das hält den Registrierungsaufwand gering und den Zugang so offen wie nötig, aber so geschlossen wie möglich. Die Benutzerschnittstelle von Linoit ist in mehreren Sprachen verfügbar, darunter Englisch, Japanisch und auch Deutsch (man kann unten die Sprache umstellen). Dadurch können zumindest die Menübegriffe in Deutsch erscheinen, was für die Schüler*innen hilfreich sein kann. Falls nicht, kann die Lehrperson kurze Instruktionen geben (z.B. „Klickt auf das gelbe Plus, um eine Note anzulegen“). Insgesamt erfordert Linoit etwas mehr Management durch die Lehrkraft, um den Zugang zu regeln, bietet dafür aber große Flexibilität in der Nutzung.

<strong>Erfahrungen & Bewertungen</strong>Erfahrungen & Bewertungen

Die Rückmeldungen von Lehrkräften zu Linoit sind gemischt, aber überwiegend positiv, wenn es um Funktionalität geht. Viele sehen Linoit als solide Padlet-Alternative, die besonders dadurch auffällt, dass sie – trotz kostenfreiem Angebot – erstaunlich umfangreiche Möglichkeiten bietet. In einer Lehrer-Fortbildung wurde etwa hervorgehoben: „Wer gern ohne viele Zusatzfunktionen schreibt, für den ist Linoit genau das Richtige. Gedanken werden auf Post-Its geschrieben... Das Tool besticht durch Effizienz sowie ein Minimum an Funktionen. Dies macht es sehr einfach.“. Diese Aussage deutet darauf hin, dass Linoit im Kern doch recht übersichtlich bleibt und nicht überfrachtet ist, was Lehrer*innen begrüßen, die nur das digitale Pendant zur Pinnwand möchten. Andererseits wird an anderer Stelle gelobt, dass „Linoit noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten bietet“ als z.B. rein textbasierte Tools – insbesondere das Erstellen von Tabellen oder Pro/Contra-Listen wird positiv erwähnt. So schätzt man Linoit als flexibel ein: man kann es minimalistisch nutzen oder ausreizen, je nach Bedarf.

In der Praxis haben manche Lehrkräfte Linoit eingesetzt, als Padlet seinen Gratisumfang reduzierte. Viele Erfahrungsberichte stammen aus 2020/21, wo Alternativen gesucht wurden. Häufig wurde dabei festgestellt, dass Linoit keine harten Limits hat – ein großer Pluspunkt. Andererseits merkten einige an, dass die Oberfläche nicht ganz so modern ist und gelegentlich etwas altbacken wirkt (Linoit gibt es schon seit über 10 Jahren). Ein Lehrer schrieb in einem Blogvergleich sinngemäß: „Padlet vs. Linoit: Ich bevorzuge Linoit wegen der Farbauswahl und weil ich die Post-its genau positionieren kann, wo ich will.“. Dies deutet darauf hin, dass Anwender die Gestaltungsfreiheit als Vorteil sehen – man ist nicht an ein Raster gebunden. Besonders technisch versierte Pädagogen loben auch die Gruppenfunktion: So kann z.B. eine Klasse eine geschlossene Gruppe haben, was bei Padlet in der Form nicht vorhanden war (dort war jedes Padlet einzeln zu teilen).

Kritisch äußern sich einige in Bezug auf die Anmeldepflicht: Für einen spontanen Einsatz im Klassenraum ist Linoit etwas schwerfälliger, da zumindest die Lehrkraft registriert sein muss und erst ein Board einrichten muss. Im Vergleich zu Tools wie AnswerGarden (wo man ohne jegliche Registrierung sofort loslegen kann) schneidet Linoit hier schlechter ab. Einige Lehrer entschieden sich deshalb, mit jüngeren Schülern lieber auf direktere Tools auszuweichen. Für geübtere Klassen ist es aber kein großes Problem, da die Linkfreigabe gut funktioniert.

Datenschutz-Bedenken werden in deutschen Foren durchaus diskutiert: Linoit wird oft in einem Atemzug mit Padlet genannt – und wie bei Padlet betonen manche, dass die Daten außerhalb liegen und man vorsichtig sein muss. In manchen Bundesländern stand Linoit auf „roten Listen“ wegen fehlender DSGVO-Konformität. Dies führte dazu, dass mancherorts vom Einsatz eher abgeraten wurde, obwohl das Tool an sich beliebt war. Einige Lehrer meinten pragmatisch, dass sie Linoit nur für „unbedenkliche Spielereien“ nutzen, aber nicht für ernsthafte Schülerdaten.

Positives Feedback bezieht sich oft auf den visuellen Reiz: Schüler*innen finden es motivierend, ihre Ideen bunt auf einer Leinwand zu sehen, statt z.B. nur in einer Textliste. Besonders kreative Klassen haben Freude daran, Boards zu gestalten. In Kunstprojekten oder WPI-Projekten wurde Linoit auch genutzt, um Moodboards oder Inspiration-Sammlungen anzulegen – hier kam es gut an, dass man Bilder einfach „anpinnen“ konnte. Ein Kunstlehrer berichtete, dass seine Schüler eigenständig ein Linoit-Board erstellten, um gemeinsam Bilder für ihre Projektidee zu sammeln, was ohne Anweisung der Lehrperson geschah – ein Zeichen, dass sie das Tool intuitiv begriffen hatten und gerne nutzten.

Stabilität und Technik: Linoit läuft in der Regel zuverlässig. Es gibt Berichte, dass es bei sehr vielen gleichzeitigen Zugriffen etwas laggen kann, aber in einer normalen Klassensituation (20-30 Leute) funktioniert es. Die mobile App war in der Vergangenheit teils nicht auf dem neuesten Stand; die Webversion wird bevorzugt.

Insgesamt wird Linoit von Lehrkräften oft mit folgendem Fazit bewertet: „Kostenlos und vielseitig, aber man muss die Datenschutzfrage bedenken.“ Viele empfehlen es trotzdem weiter, vor allem für Lehrer, die privat oder in kleinen Projekten etwas wie Padlet möchten. Manche Medienberatungsstellen weisen auf Linoit hin mit dem Hinweis, dass es eben eine Gratiskultur-Option ist – sprich, man bekommt viel ohne zu zahlen, aber dafür ohne den vollen rechtlichen Komfort.

Für die Zielgruppe Lehrer lässt sich zusammenfassen: Wer bereit ist, sich etwas einzuarbeiten und die Nutzung im Klassenkontext bewusst zu steuern, erhält mit Linoit ein leistungsfähiges Pinnwand-Tool, das von simplen Brainstormings bis hin zu komplexen Projektsammlungen alles abdecken kann. Die Community-Erfahrungen zeigen, dass es didaktisch gewinnbringend eingesetzt werden kann – viele schätzen die Mischung aus Einfachheit (Post-its schreiben kann jeder) und Möglichkeiten (Dateien anhängen, Layout gestalten). Trotz kleiner Nachteile in Bedienung und Datenschutz steht Linoit in der Gunst vieler innovativer Lehrkräfte recht weit oben, wenn es um spontane digitale Zusammenarbeit geht.

Unser Fazit

Linoit ist vielseitig und optisch ansprechend, hat aber Datenschutz-Lücken durch nicht-EU-Hosting, die im Schulkontext beachtet werden sollten.

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