
Stressmanagement: Entspannt bleiben, besser lernen
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Stress in der Schule? Das muss nicht sein! In diesem Artikel erfährst du, wie du mit cleverem Zeitplan, Atemübungen, Pausen und Bewegung entspannter lernst. Ideal für Schüler, die gelassener durch den Alltag gehen wollen – inklusive Soforthilfe und langfristiger Strategien.
Ein bisschen Stress vor einer Klassenarbeit oder beim Lernen ist ganz normal. Ein gewisses Maß an Anspannung kann sogar hilfreich sein, um konzentriert und wach zu bleiben. Doch wenn Stress zu viel wird, blockiert er dein Denken, macht dich nervös oder sogar krank. Die gute Nachricht: Du kannst lernen, mit Stress besser umzugehen! In diesem Artikel bekommst du viele einfache und praktische Tipps, wie du als Schüler:in entspannter durch den Schulalltag kommst und trotzdem oder gerade deshalb besser lernst.
Stress ist eine natürliche körperliche Reaktion, die uns in Alarmbereitschaft versetzt. Unser Körper bereitet sich auf "Kampf oder Flucht" vor: Herzschlag und Atmung werden schneller, Muskeln spannen sich an, wir sind besonders aufmerksam und leistungsbereit. Früher war das lebenswichtig – etwa bei Gefahr durch wilde Tiere.
Heute entsteht Stress aber oft in ganz anderen Situationen: durch Zeitdruck, Leistungsdruck oder ständige Erreichbarkeit. Wenn der Stress nicht wieder abklingt, kann er negative Folgen haben:
Konzentrationsprobleme und Blackouts in Prüfungen
Schlafstörungen oder Albträume
Körperliche Beschwerden wie Bauchweh, Kopfschmerzen oder Übelkeit
Reizbarkeit, Angstgefühle oder Traurigkeit
Rückzug oder ständige Überforderung
Der erste Schritt zur Entspannung ist: Erkenne, was dich stresst. Führe ein Stress-Tagebuch oder schreibe dir spontan auf, wann du dich überfordert fühlst.
Typische Stressfaktoren bei Schüler:innen:
Zu viele Arbeiten und Tests in kurzer Zeit
Angst vor schlechten Noten oder Kritik
Leistungsdruck durch Eltern oder sich selbst
Konflikte mit Mitschüler:innen, Freund:innen oder Lehrkräften
Zu viele Verpflichtungen und keine Freizeit
Ständige Handy-Nutzung und Ablenkung
Wenn du weißt, woher dein Stress kommt, kannst du aktiv dagegen steuern.
Setz dich bequem hin, schließe die Augen und atme tief durch die Nase ein (zähle bis 4), halte die Luft kurz an (zähle bis 2), atme durch den Mund aus (zähle bis 6).
Mach das 5–10 Mal. Dein Körper beruhigt sich schnell, deine Gedanken werden klarer.
Gehe eine Runde spazieren, mach ein paar Dehnübungen oder tanze zu deiner Lieblingsmusik.
Auch Sportarten wie Joggen, Radfahren oder Yoga sind super zum Stressabbau.
Mach alle 45 Minuten 5–10 Minuten Pause, geh ans Fenster, trink etwas oder lüfte das Zimmer.
Dein Gehirn braucht Pausen, um neu Gelerntes zu verarbeiten.
Wenn du im Gedankenkarussell steckst, sage innerlich oder laut "Stopp!" und frage dich: "Was würde ich meiner besten Freundin/meinem besten Freund jetzt raten?"
Oft hilft auch ein kurzer Perspektivwechsel: "Ist das in einem Monat noch wichtig?"
Erstelle dir einen Lern- und Freizeitplan. Nutze z. B. einen Wochenkalender, eine App oder ein Whiteboard.
Plane realistisch: Lass Platz für Pausen, Bewegung und unvorhergesehene Dinge.
Schlafe regelmäßig 8–9 Stunden pro Nacht.
Iss möglichst frische, ausgewogene Mahlzeiten und trinke viel Wasser oder Tee.
Meide Koffein, Süßigkeiten und zu spätes Handy-Zocken vorm Einschlafen.
Du musst nicht immer "Ja" sagen. Es ist okay, auch mal abzusagen, um Zeit für dich zu haben.
Zu viele Nachmittagsaktivitäten? Wähle aus, was dir wirklich wichtig ist.
Male, höre Musik, meditiere, bastle oder geh raus in die Natur.
Nimm dir bewusst Zeit für Dinge, die dir guttun und nichts mit Schule zu tun haben.
Notiere dir abends drei Dinge, die heute gut waren.
Wiederhole positive Sätze wie: "Ich schaffe das Schritt für Schritt." oder "Ich darf Fehler machen."
Beginne früh mit dem Lernen – am besten 7–14 Tage vor der Prüfung.
Lern in Etappen: 25 Minuten lernen, 5 Minuten Pause (Pomodoro-Technik).
Wiederhole Stoff regelmäßig, erkläre ihn anderen oder fasse laut zusammen.
Nutze Karteikarten, Mindmaps oder Lern-Apps.
Am Tag vor der Prüfung: nur wiederholen, früh ins Bett, keine neuen Themen!
Entspann dich vor der Prüfung: Atme tief, strecke dich, lächle bewusst.
Du musst nicht alles allein schaffen! Wenn du dich dauerhaft überfordert fühlst, suche dir Unterstützung:
Vertrauenslehrer:in oder Klassenleitung
Schulsozialarbeit oder Beratungslehrkraft
Gespräche mit Freund:innen oder Familie
Jugendberatung, Onlineberatungen oder anonyme Hotlines
Fragen kostet nichts – Hilfe holen ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche.
Stress gehört zum Leben dazu. Aber du kannst lernen, besser damit umzugehen. Mit Atemübungen, Pausen, Bewegung, guter Planung und positiven Gedanken kannst du deine innere Ruhe stärken. Gib auf dich Acht, höre auf deinen Körper und hol dir Unterstützung, wenn du sie brauchst.
Denn: Wer entspannt ist, lernt leichter, lebt gesünder und hat mehr Freude an Schule und Alltag.